comment_logo_we 01.08.2011, Ute Freise

Von Argentinien bis Venezuela hatten am vergangenen Wochenende die Aktiven und Fans aus 64 Nationen bei der Junioren-WM in Brandenburg am Beetzsee für erstklassige Leistungen und eine tolle Stimmung gesorgt. Da passte es ins Bild, dass im letzten Finalrennen noch eine Goldmedaille durch den Damenvierer an Deutschland ging.

Mit im Boot saß Anna Kowald; und wie ihre Partnerinnen Sophie Hammer, Virginia Najork (beide Berlin Köpenick) und Isabel Fried (Karlsruhe) genoss sie alles in großen Zügen, zumal sie nur Stunden zuvor schon Bronze im 200m-Einer gewonnen hatte. Und nach der Medaille „wollte ich so gerne noch einmal aufs Treppchen. Das war so schön. Ich habe den Mädchen gesagt, da müssen wir irgendwie drauf, das ist der Hammer!" Schon auf den letzten Metern des Rennens war bei Anna Kowald ein Lachen auszumachen, da war sie sich sicher, sie hatten Gold gewonnen. Und den Vierer nach der Ziellinie fast zum Kentern gebraucht, so ungestüm war da der Jubel. Übrigens bescherten sie dem DKV in dieser Disziplin das erste Gold seit 14 Jahren. Anschließend war gerade für Anna Kowald als Gold- und Bronzemedaillengewinnerin eine neue Disziplin angesagt: Interviews für Radio und Fernsehen. „Ich fass es nicht; da waren schon am Steg Mikros und Kameras; dann sprechen vor einer vollen Tribüne – krass!", war sie baff erstaunt ob des Rummels.

 

„Anna, Anna, hast du mich gehört?" war für Schwester Christine (10) nach der Siegerehrung die wichtigste Frage. Sie hatte die große Schwester kräftig mit schwarz-rot-goldenen Fähnchen angefeuert, was die mit einem „Sicher, vom Start an hab ich dich gehört" schmunzelnd bestätigte. Zu der Einer-Bronzefahrt zuvor wären Annas Eltern fast zu spät gekommen. Sie hatten vom Urlaubsort Rügen verkehrsbedingt Stunden mehr gebraucht und so schon das Halbfinale verpasst. Am Ende waren sie rechtzeitig da und nahmen ihre Tochter danach für wenige Tage mit. Ein richtiger Urlaub ist für Anna Kowald nicht angesagt. Nach Laufen auf Rügen ist schon zum Ende der Woche hier in Essen wieder Paddeln angesagt; denn Anfang September steht die DM in München an.

„Jungs, wir sind stolz auf euch!" war auch Einer-Europa- und Weltmeister Max Hoff indirekt bei der Junioren-WM dabei; er war immer über alle Ergebnisse der nachrückenden Garde informiert. Und einer der ersten, die per SMS Max Rendschmidt (Rheidt) zu Silber im 1000m-Einer und zu Gold 50 Minuten später im 1000m-Zweier gratulierte.

Auf eine mehr als erfolgreiche Junioren-WM kann auch Arndt Hanisch, Sprinttrainer in Essen, zurückblicken. Er betreute als Bundestrainer die Kajak-Herren, die erfolgreichste Disziplingruppe. Drei Gold- und eine Silbermedaille holten Max Rendschmidt und Tom Liebscher (Dresden).

 

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