comment_logo_we 28.07.2011, Thomas Lelgemann

Shanghai. Da kann man nichts machen. An Lisa Vitting hat es nicht gelegen, dass die deutsche Freistil-Staffel bei der Schwimm-WM in Shanghai den angestrebten Finalplatz über 4x200-Meter-Freistil verpasste. Die Essenerin absolvierte ihre Teilstrecke als zweite deutsche Schwimmerin in 1:59,14 Minuten und konnte damit zufrieden sein. Mit 7:58,74 Minuten reichte es für das Quartett aber insgesamt nur zum zehnten Platz.

„Ich kann mir nichts vorwerfen", sagte Lisa Vitting, „meine Zeit geht voll in Ordnung. Aber wir sind mit der Vorgabe ins Rennen gegangen, Platz sechs zu erreichen, um uns direkt für die Olympischen Spiele 2012 in London zu qualifizieren. Jetzt müssen wir das im nächsten Jahr noch über eine Qualifikationszeit nachholen."

Für die 20-Jährige waren die Schwimm-Weltmeisterschaften das erwartet große Erlebnis. Mit der Bronzemedaille in der 4x100-Meter-Freistil-Staffel hat sie für einen der wenigen Lichtblicke im deutschen Team gesorgt. „Lisa Vitting ist zu einer festen Größe für unsere Staffeln geworden", lobte Bundestrainer Dirk Lange. „In der Bronze-Staffel hat sie die beste Vorstellung gezeigt. Ich denke, mit ihr wird auch bald auf den Einzel-Strecken noch stärker zu rechnen sein."

Lisa Vitting kehrt mit einem großen Motivationsschub nach Essen zurück. Die WM-Teilnahme und ihre Medaille wird sie in den nächsten Monaten bei den harten Trainingseinheiten auf dem Weg nach London beflügeln. „Aber jetzt freue ich mich erst einmal auf den Urlaub an der Algarve", sagt die Wirtschaftspsychologie-Studentin.

Auch Jan David Schepers von der SGE wird am Montag mit einem Erfolgserlebnis in den Flieger nach Deutschland steigen. Zwar verpasste der Essener über 200-Meter-Lagen das Finale, doch schlug er sich bei seinem ersten großen Einsatz für Deutschland beachtlich. „Für mich ist ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen", erzählte der 21-Jährige, „ich bin im Halbfinale in einem Rennen mit Superstar Michael Phelps gewesen." Und nicht nur mit dem 14-maligen Olympiasieger, sondern auch mit Ryan Lochte, der Phelps im Finale über 200 Meter Lagen besiegte und im Moment der beste Schwimmer der Welt ist. „Ich habe die Stars genau beobachtet, wie sie sich vorbereitet haben", sagte Schepers, „vielleicht kann ich mir was abschauen. Auf jeden Fall sind die Jungs unheimlich locker drauf. Die machen noch kurz vor den Starts Späßchen miteinander."

Während für Jan David Schepers und Lisa Vitting die Weltmeisterschaften bereits beendet sind, kommen die beiden anderen Essener am Wochenende noch zum Staffeleinsatz. Am Samstag geht Sina Sutter für das deutsche Lagen-Quartett auf die Schmetterling-Strecke, am Sonntag versucht Hendrik Feldwehr mit der Lagen-Staffel vielleicht das nachzuholen, was ihm als Vierter über 50-Meter-Brust knapp verwehrt geblieben ist. Die Konkurrenz aus den USA, Australien, Frankreich, Japan oder China ist stark, aber der Gewinn einer Medaille im Bereich der Möglichkeiten.

 

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