Die Olympischen Spiele in London sind unbestritten das sportliche Highlight dieses Jahres. Die deutschen Kanurennsport-Asse läuten am Osterwochenende den heißen Kampf um die begehrten Olympiatickets ein.

 

In drei, maximal vier Schritten geht es für sie nach Olympia. In einem Ausleseprozess, der es laut Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) – Dr. Jens Kahl - „in sich hat. Denn die Qualifikation ist neben den Olympischen Spielen selbst der wichtigste Wettkampf des Jahres.“

Die Auftakt-Hürde, die erste von zwei nationalen Verbandssichtungen, steht am Osterwochenende in Duisburg auf dem Programm. Die zweite Sichtung mit den Deutschen Einer-Meisterschaften folgt am letzten April-Wochenende. Die danach gebildete Nationalmannschaft kann erstmals beim Weltcup Mitte Mai in Posen (Polen) die Olympiatickets lösen. Eine letzte Chance ergibt sich dann beim „Heim-Weltcup“ in Duisburg nur eine Woche später.

Wie wichtig nicht nur der Qualifikationsauftakt, sondern bereits der erste Paddelschlag im Wettkampf ist, weiß insbesondere Jonas Ems als 200m-Sprintspezialist. Nur zwei deutsche Kanuten werden sich für die neu ins Olympiaprogramm aufgenommenen Sprintrennen qualifizieren können. Nach insgesamt nahezu elf Wochen Auslands-Trainingslager und Training mit Messfahrten in Essen möchte sich Jonas Ems nun von seiner besten Seite zeigen. „Wichtig ist, dass es erst einmal läuft und man vorne mitfährt. Der erste Schritt ist natürlich die Qualifikation für Olympia. Aber wie immer gibt es am Anfang die Ungewissheit, wie sich auch die Konkurrenz präsentiert“, so Jonas Ems. Neben dem Dauerrivalen und letztjährigen internationalen Zweierpartner Ronald Rauhe (Potsdam) möchten auch Joshua Kröck (Essen) und der Vorjahres-Juniorenweltmeister Tom Liebscher (Dresden) in den Kampf um die zwei London-Tickets eingreifen.

Eine umfangreiche Vorbereitung liegt auch hinter Max Hoff, dem 1000m-Spezialisten. „Ich konnte mich viele Wochen unter guten Bedingungen vorbereiten und bin gut über den Winter gekommen.“ Als Einer- und Vierer-Weltmeister der Vorjahre ist für ihn natürlich ganz klar die Olympiaqualifikation das erste Ziel. Und auch bei Hoff darf man sicher sein, dass er versuchen wird, sich schon bei der ersten Sichtung eine gute Ausgangsposition zu verschaffen.

Gleiches gilt für Tomasz Wylenzek, den Überraschungs-Canadier-Weltmeister des Vorjahres. Wie Jonas Ems und Max Hoff gehört er der Kernmannschaft des Verbandes an und möchte diese Ausgangsposition nutzen, am Ende auch in London dabei zu sein.

„Alle vier Jahre hat die nationale Sichtung einen besonderen Stellenwert, dann geht es um die Olympiaqualifikation. Und entsprechend liegt auch Spannung in der Luft. Alle sind gesund aus den diversen Trainingslagern zurückgekehrt. Nun schauen wir mal,“ halten sich die Essener Herrentrainer Robert Berger und Arndt Hanisch (Sprint Männer) vor dem ersten großen Aufeinandertreffen der deutschen Elite erwartungsvoll zurück.

Bericht: Ute Freise

Originalartikel auf derwesten.de

 

 

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